275 nach Christus: Fränkische Landnahme

Alemannen, Franken und weitere germanische Stämme zerstörten und eroberten 275 nach Christus die Villen und Städte am Rhein. Dem römischen Reich gelang es bis 281 nach Christus die Rheingrenze wieder zu sichern. Um den starken Bevölkerungsverlust teilweise auszugleichen, wurden in der Folgezeit kriegsgefangene Germanen zwangsweise angesiedelt und bildeten nördlich der Mosel einen hohen Bevölkerungsanteil. Das gesamte 4. Jahrhundert nach Christus blieb unruhig. 455 endete die römische Herrschaft am Rhein.

Quelle: Heinz Cüppers; Nikol Verlagsgesellschaft Hamburg, 2002, Die Römer in Rheinland Pfalz, S 117 ff
Fränkische Spatha, Grabfund Sinzig

Fränkische Spatha, Grabfund Sinzig, Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Foto: Claudia Klein

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Die Franken

257 fiel der Stammesverband der Franken in die Provinz Niedergermanien ein.
260 wurde der Limes auf breiter Front von Franken und Alemannen überrannt. Danach wurden die Kastelle östlich des Rheins aufgegeben.
Unter dem Usurpator Postumus lösten sich mehrere Provinzen vom römischen Reich und es bildete sich ein gallisches Sonderreich, das bis 274 existierte. Hauptziel der Usurpatoren war es, die Provinzen gegen die regelmäßigen Beutezüge der Germanen effektiv zu verteidigen.
Nah dem Ende des Sonderreiches und dem Tod des römischen Kaisers Valerian kam es 275/276 zu großen flächendeckenden Zerstörungen am Rhein und in Gallien. Dabei wurden die römischen Gutshöfe im Ahrgebiet zerstört.
277-281 gelang es dem römischen Kaiser Probus die Rheingrenze wieder zu sichern. Um den starken Bevölkerungsverlust teilweise auszugleichen, wurden nun von den Römern kriegsgefangene Germanen zwangsweise angesiedelt und bildeten nördlich der Mosel einen hohen Bevölkerungsanteil.

Das gesamte 4. Jahrhundert. blieb unruhig. 355 eroberten die Franken erstmals Köln.
Zwischen 410 und 435 wurde Trier viermal von fränkischen Heeren verwüstet.
Seit ca. 420/430 befindet sich Köln endgültig in fränkischer Hand.
455 inspizierte letztmals ein römischer Heermeister (magister militum) namens Avitus die Rheingrenze. Danach erlischt am Rhein die römische Herrschaft.

In Sinzig haben sich nur in einem Gräberfeld oberhalb des Klosters Helenaberg Spuren der frühen fränkischen Besiedlung gefunden.
In Löhndorf fanden sich Hinweise auf ein fränkisches Gräberfeld.

Bronzeschale, Fund aus fränkischem Grab in Sinzig

Bronzeschale, Fund aus fränkischem Grab in Sinzig, Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Foto: Claudia Plamp