1265, 1287, 1349: Judenpogrome in Sinzig

In Sinzig gab es Mitte des 13. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde. Das Zusammenleben von Christen und Juden war nicht immer konfliktfrei. Aus unterschiedlichsten Anlässen kam es immer wieder zu gewaltsamen Ausschreitungen und zur Ermordung der Sinziger Juden. Ein erstes solches Pogrom ist für den 1. Mai 1265 überliefert. Damals wurden 61 Männer, Frauen und Kinder in der Sinziger Synagoge eingesperrt und verbrannten, als diese angezündet wurde.

Davidstern

Davidstern. Foto: Achim Gottschalk

Weitere Informationen

1265, 1287, 1349: Judenpogrome in Sinzig

Das Zusammenleben von Juden und Christen war immer wieder durch Spannungen geprägt. Die Ursachen waren vielfältig. Neben dem Unverständnis der jeweils anderen Sitten und Bräuche, spielten religiöse Gründe, aber auch Neid und die Suche nach Schuldigen für unverständliche Unglücksfälle und Seuchen, wie die Pest, eine Rolle. So konnten unterschiedliche Anlässe zu Ausschreitungen führen.

Die Predigten des aus Augsburg stammenden Abraham, der angeblich dabei ein Kruzifix zerbrach, waren der Anlass für die Ausschreitungen 1265, die zum Tod von 61 Männer, Frauen und Kinder führte.
Nicht lange danach kam es 1287 im Mittelrheingebiet erneut zu Pogromen in Folge der Ermordung des „guten Werner von Bacharach“, die den Juden von Oberwesel zur Last gelegt wurde. Nach einem Eintrag im Mainz-Nürnberger-Memorbuch, einem Gedenkbuch jüdischer Märtyrer, wurden in diesem Jahr 46 Glaubenszeugen in Sinzig ermordet.
Anlässlich der Judenverfolgung im Pestjahr 1349 wurde die Sinziger Judengemeinde ein drittes Mal ausgelöscht.

Davidstern

Davidstern. Foto: Achim Gottschalk