Ab 1198: Thronstreit zwischen Staufern und Welfen

1197 starb der deutsche Kaiser Heinrich VI. Eine Mehrheit der deutschen Fürsten wählte Philipp von Schwaben zum König. Ein anderer Teil um den Erzbischof von Köln wählte den Welfen Otto IV. zum Gegenkönig.
Es folgte ein zehn Jahre andauernder militärischer Konflikt, den 1206 Philipp von Schwaben für sich entscheiden konnte.
Ab 1206 wurde im Rahmen dieser Auseinandersetzung die Burg Landskron erbaut, wodurch Sinzig an Bedeutung verlor.

Landskrone

Ruine der Burg Landskrone. Foto: H. Rehmann

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Ab 1198: Thronstreit zwischen Staufern und Welfen

1197 starb der deutsche Kaiser Heinrich VI. Eine Mehrheit der deutschen Fürsten wählte Philipp von Schwaben zum König. Ein anderer Teil um den Erzbischof von Köln wählte den Welfen Otto IV. zum Gegenkönig.
Philipp von Schwaben war zwar im Besitz der Reichsinsignien, konnte aber nicht am traditionellen Krönungsort Aachen gekrönt werden. Dort ließ sich Otto IV. vom Kölner Erzbischof krönen. Otto IV. wiederum musste für seine Krönung Kopien der Reichinsignien, insbesondere der Reichskrone, anfertigen lassen. Krönungsort und Insignien waren bedeutende Symbole einer legitimen Herrschaft.

Da keine Einigung zustande kam, wurde der Konflikt militärisch entschieden. Nach langen Jahren wechselnder militärischer Erfolge unterlagen in der Schlacht bei Wassenberg (27. Juli 1206) der Erzbischof von Köln und die Truppen der Stadt Köln den Gegnern.

Zur Stärkung seiner Position gegenüber dem mächtigen Erzbistum Köln gab Philipp von Schwaben im Rahmen der militärischen Rückeroberung 1206 an Gerhard I. von Sinzig den Auftrag zum Bau der Burg Landskron als Reichsburg und stärkte und schützte damit das Reichsgut Sinzig und die Aachen-Frankfurter Heerstraße. In der Folge verlegte Gerhard von Sinzig seinen Wohnsitz auf die Burg Landskrone.

Während beim Feldzug Philipps gegen die Parteigänger Ottos IV. Remagen erobert und zerstört wurde, scheint Sinzig zunächst verschont geblieben zu sein. Im weiteren Verlauf des Thronstreites nach dem Tod Philipps von Schwaben wurden nicht näher dokumentierte Teil des Reichsguts Sinzigs zerstört. Philipps militärischer Erfolg führte 1207 dazu, dass der Erzbischof von Köln und die Kölner Bürger auf einem Hoftag in Sinzig Frieden mit ihm schlossen.
1214/15 wurde mehr als die Hälfte des bisherigen Reichsgutes Sinzig westlich des Hartwaldes mit dem Gericht Königsfeld-Heckenbach als Burglehen direkt der Burg Landskron zugewiesen. Friedrich II. übertrug 1216 Gerhard I. von Sinzig die Verwaltung der Reichsgüter nördlich der Mosel. In zwei Königsurkunden von 1257 und 1292 werden Sinzig und Burg Landskron dann eigenständige Reichsgüter ausgewiesen.

 

1216: Friedrich II. überträgt Gerhard I. von Sinzig die Verwaltung der Reichsgüter nördlich der Mosel

Nachdem Friedrich II. die deutsche Königswürde gesichert hatte, verlegte er seinen Schwerpunkt immer mehr in das normannische Königreich in Süditalien und Sizilien. Dort herrschte er im Gegensatz zum deutschen Reich absolut. Die Verwaltung aller Reichsgüter nördlich der Mosel übertrug er 1216 an Gerhard I. von Sinzig.

Um 1220 wurde Gerhard I. von Sinzig/Landskron auch Lehensmann des Grafen von Jülich. Die Grafen von Jülich entwickelten sich zunehmend zu einem starken regionalen Gegengewicht des Erzbischofs von Köln. 1248 geriet Gerhard II. in die Gefangenschaft des Kölner Erzbischofs und musste ihm, um wieder freizukommen, einen Lehenseid schwören und sich verpflichten, sich in Konflikten zwischen Reich und Erzbischof neutral zu verhalten.

Siegel Gerhard I. von Landskron

Siegel Gerhard I. von Landskron

 

Tafel Landskrone