Ende April 1945: Amerikanische Truppen legen das Rheinwiesenlager Sinzig an

Gegen Ende des zweiten Weltkrieges legten die amerikanischen Truppen längs des Rheins Kriegsgefangenenlager für deutsche Soldaten an. Eines der größten Lager lag in der Goldenen Meile zwischen Sinzig und Niederbreisig, ein weiteres befand sich zwischen Remagen und Kripp. Von April bis zum 20. Juli 1945 wurden etwa 1,5 Millionen deutsche Kriegsgefangene durch diese Lager geschleust.

Amerikanische Soldaten mit Gefangenen

Amerikanische Soldaten mit Gefangenen

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Amerikanische Truppen legen das Rheinwiesenlager Sinzig an

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges legten die amerikanischen Truppen längs des Rheins Kriegsgefangenenlager für deutsche Soldaten an. Bei der Eroberung des Rheinlandes gerieten 250.000 deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft, nach der Zerschlagung des Ruhrkessels kamen weitere 325.000 hinzu. Die Amerikaner – selbst von Versorgungsengpässen betroffen – sahen sich in der Verpflichtung, neben den zwei Millionen eigenen Soldaten die deutschen Kriegsgefangenen zu versorgen. Die Rheinwiesenlager sollten als Durchgangslager für die provisorische Unterbringung der Gefangenen dienen. Die Lager A2 (Remagen) und A5 (Sinzig) wurden Mitte bis Ende April 1945 in der Goldenen Meile eingerichtet. Im Lager A5 befanden sich am 12. Mai bereits 160.000 deutsche Kriegsgefangene. Da es keine Unterkünfte gab, hausten sie teilweise in selbst gegrabenen Erdhöhlen, nur unzureichend vor dem kalten Regen geschützt.

Am 11. Juli 1945 wurden die Lager von der französischen Besatzungsmacht übernommen. Zu dieser Zeit war das Lager Remagen bereits leer, im Lager Sinzig lebten noch ca. 45.000 Gefangene. Die noch im Lager Verbliebenen wurden in andere Lager oder nach Frankreich überführt und zum Teil erst ein bis zwei Jahre später entlassen. Am 20. Juli wurde das Lager A5 geschlossen. In den Lagern Sinzig und Remagen starben 1247 Insassen an der Ruhr, an Verletzungen, Unterernährung und Erschöpfung. Darüber hinaus wurden einige Gefangene beim Fluchtversuch erschossen. Die Todesrate betrug weniger als ein Prozent. Viele Lagerinsassen kamen jedoch traumatisiert aus der Gefangenschaft zurück.

Fundstück Goldene Meile, gravierte Aluminiumplatte, Gravur:  P 1945 W (Prisoner of War) – Kriegsgefangenschaft – Kurt Wischinski

Fundstück Goldene Meile, gravierte Aluminiumplatte, Gravur: P 1945 W (Prisoner of War) – Kriegsgefangenschaft – Kurt Wischinski