1618 bis 1648: Der Dreißigjährige Krieg

Sinzig blieb von stärkeren direkten Kriegseinwirkungen verschont. Dennoch hatten die Bürger schwer unter den Kriegsfolgen zu leiden. Schon vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges nahmen die Spannungen zu. Die Landesherren verstärkten ihre Streitkräfte. Staatliche Armeen und Kasernen waren unbekannt. Die Regimenter wurden bei Bedarf von ihren Truppenführern im Auftrag der Landesherren als Söldnertruppen auf Zeit zusammengestellt und in den Städten und Dörfern einquartiert. Die Fürstentümer verfügten nicht über ausreichende Einnahmen, so dass die Armeen sich aus dem Land über Zwangserhebung, sogenannte Kontributionen, oder durch Raub und Brandschatzung finanzierten.
Die ständigen Einquartierungen und Kontributionen führten im 17. und 18. Jahrhundert zur Verarmung der Bürger der einst reichen Stadt Sinzig.

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1618 – 1648: Der Dreißigjährige Krieg

Schwedische Truppen unter General Baudissin besetzten 1631 das untere Ahrtal und steckten 1633 Remagen in Brand. Die Truppen versorgten sich aus dem Land. Nach Berichten kam es auch in Sinzig zu Plünderungen. 1633 wurden dann kaiserliche Truppen einquartiert, die die Schweden aus dem Ahrtal vertrieben. 1634 erlaubte der Pfalzgraf die Sammlung von Mitteln für die notwendigen Instandsetzungen von Kirche und Stadt. 1641 wurden hessische Truppen einquartiert, 1644 erneut kaiserliche Regimenter. 1645 wurden außerordentliche Steuern als Kontribution für die Verpflegung der kaiserlichen Truppen erhoben. Auch 1649 mussten Truppen von der Bevölkerung versorgt werden. Diese ständig wechselnden Einquartierungen führten zu einer stetigen Verarmung der Bevölkerung. 1648 hatte die Stadt Sinzig Schulden in Höhe von ca. 10.200 Gulden bzw. 3200 Reichstaler.
Die jährlichen Zinsen für die Darlehen betrugen etwa 510 Gulden. Das waren etwa elf Jahresgehälter des Stadtboten.

1649 und in den Folgejahren musste sich die Stadt Sinzig zur Reparatur von Kriegsschäden wiederholt Geld leihen.

Das Ende des Dreißigjährigen Krieges bedeutete keinen dauerhaften Frieden. In den folgenden Jahrzehnten wurde Sinzig allein von den französischen Truppen Ludwigs XIV. zweimal besetzt.

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