Ab 1152: Kaiser Barbarossa in Sinzig

Die Sinziger Pfalz wurde in staufischer Zeit wieder stärker genutzt. 1152, 1158, 1174, 1180 oder 1181 sind Aufenthalte Barbarossas dokumentiert.
Obwohl die Aufenthalte Barbarossas in Sinzig nicht völlig in Vergessenheit gerieten, begann man erst im 19. Jahrhundert, ihnen Bedeutung beizumessen. Der damals entstehende Barbarossakult infizierte auch den Kölner Kaufmann Gustav Bunge, als er das heutige Sinziger Schloss, erbauen ließ.

Bulle Friedrich I Barossa

Bulle Friedrich I Barossa. Foto: H. Rehmann

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Ab 1152: Kaiser Barbarossa in Sinzig

Von neun Herrschern sind in Sinzig ausgestellte Urkunden bekannt. Die erste von Pippin dem Jüngeren am 10. Juli 762, die letzte von König Heinrich VII. am 3. Februar 1309.
Barbarossa (1152 deutscher König, Kaiser 1155 bis 1190) ragt insofern heraus, als von ihm vier Urkunden in Sinzig ausgestellt wurden.

1152, 1158, 1174, 1180 oder eventuell 1181 sind Aufenthalte Barbarossas dokumentiert.
Am 7. März 1152 übernachtete Friedrich nach seiner Wahl zum deutschen König auf der Reise von Frankfurt nach Aachen in Sinzig. Am 26. April 1158 erteilte er in Sinzig dem Kloster Rolandswerth einen Schutzbrief für seine Besitzungen. Zum gleichen Termin überreichte er dem Trierer Erzbischof Hillin ein Bergwerksprivileg. Am 9. Mai 1174 stellte er in Sinzig die Abtei Siegburg unter den kaiserlichen Schutz und bestätigte ihre Privilegien. 1180 oder 1181 empfing er in Sinzig Boten des französischen Königs und des Grafen Philipp von Flandern. Diese übermittelten ihm die Nachricht, dass ihre Herren niemals vorgehabt hätten, zugunsten Heinrichs des Löwen kriegerisch gegen den Kaiser einzuschreiten.

Obwohl die Aufenthalte Barbarossas in Sinzig nicht völlig in Vergessenheit gerieten, begann man erst im 19. Jahrhundert, ihnen Bedeutung beizumessen. Der damals entstehende Barbarossakult infizierte auch den Kölner Kaufmann Gustav Bunge, als er seine Sommervilla, das heutige Sinziger Schloss, erbauen ließ. Weil er irrtümlicherweise glaubte, dass auf seinem Baugrundstück im Mittelalter die Sinziger Pfalz gestanden hätte, gab er ein Wandbild in Auftrag, auf dem ein Aufenthalt Barbarossas in Sinzig dargestellt ist. Zur silbernen Hochzeit schenkten ihm seine Kinder das Barbarossa-Standbild, das heute in den städtischen Grünanlagen an der Barbarossastraße aufgestellt ist. Doch erst 1935 wurde Sinzig erstmals als „Barbarossastadt“ bezeichnet. Diese Bezeichnung etablierte sich nach dem II. Weltkrieg, als unter Bürgermeister Franz Josef Zimmer Barbarossafeste ins Leben gerufen wurden.

Ab 1152: Kaiser Barbarossa in Sinzig

Ab 1152: Kaiser Barbarossa in Sinzig